5. Rundbrief des Generaloberen, August 2008

Ordensleben: Prophetie in heutigen Kulturen? (Fortsetzung)

Ich möchte mit meiner Reflexion über das Thema Ordensleben und Prophetie fortfahren, indem ich drei Punkte anspreche: zwei davon stehen im Licht der letzten Versammlung der Vereinigung der Generaloberen, der dritte Punkt hängt mit unserem Geistlichen Direktorium zusammen.

1. Die Prophetie des Ordenslebens in den Dokumenten der Kirche
In seinem Apostolischen Schreiben VITA CONSECRATA nimmt Papst Johannes Paul II. den prophetischen Charakter des geweihten Lebens wieder auf. Dies wird im Abschnitt des Dokumentes mit den Nummern 84-95 deutlich.
Der Papst beginnt mit der grundlegenden Behauptung: „Es ist ein Prophetentum, das auf Grund der radikalen Christusnachfolge und der konsequenten Hingabe an die Sendung, die sie kennzeichnet, dem geweihten Leben als solchem innewohnt“ (VC 84). 
Mit einem geschichtlichen Überblick erinnert der Papst daran, dass seit der Zeit der heiligen Väter der prophetische Charakter den Weg des Ordenslebens gekennzeichnet hat, in besonderer Weise durch das Zeugnis so vieler gottgeweihter Frauen und Männer, die authentisch einen prophetischen Dienst verrichtet haben.  Mit Blick auf die Situation der Welt von heute bekräftigt Johannes Paul II., dass „sich ein starkes prophetisches Zeugnis seitens der Personen des geweihten Lebens als dringend notwendig“ (VC 85) erweist. Und er hebt einige Elemente des Ordenslebens hervor, die eine prophetische Kraft heute besitzen: das Zeugnis für die Vorrangstellung Gottes, das geschwisterliche Leben, die Übereinstimmung zwischen Verkündigung und Lebenszeugnis.
In besonderer Weise zeigt sich das Prophetische heute gerade im Leben nach den evangelischen Räten. Der Papst verweist auf drei große Herausforderungen, die eine Provokation für die Personen des geweihten Lebens heute darstellen. 1. Die hedonistische Kultur bedeutet eine erste Provokation, angesichts derer wir mit dem Gelübde der Keuschheit antworten: „Die Person des geweihten Lebens beweist: was von den meisten für unmöglich gehalten wurde, wird durch die Gnade des Herrn Jesus möglich und wirklich befreiend“ (VC 88). 2. Mit Blick auf die Provokation, die dem gierigen Materialismus des Reichtums entspringt, ist unsere Antwort die evangelische Armut im Dienst der Armen, „indem wir einen geschwisterlichen Lebensstil führen, der von den Kriterien der Einfachheit und Gastfreundschaft inspiriert ist“ (VC 89-90). 3. Hinsichtlich der Provokation durch Auffassungen von  Freiheit, die vom Respekt für die menschliche Person abgetrennt sind, nehmen wir uns vor, entsprechend dem Beispiel Christi dem Willen des Vaters zu gehorchen; so wird dieser Wille unsere tägliche Speise (VC 91).

2. Die Krise des Propheten und des Volkes bereitet eine neue Erfahrung Gottes vor. Bereitet die Krise im Ordensleben für uns heute eine neue Erfahrung Gottes vor?
Die biblische Geschichte des Propheten Elija ist ein Paradigma für einen Menschen, der sich aufmacht, Gott zu entdecken und kennenzulernen. Elija machte eine markante Gotteserfahrung, wie uns im 19. Kapitel des 1. Buches der Könige erzählt wird. Wir kennen das Ereignis. Auf dem Berg Horeb (wo Mose schon seine Begegnung mit Gott hatte) wartet er in einer starken Lebenskrise auf eine Gotteserscheinung. Er dachte, dass Gott sich ihm offenbaren werde in den herkömmlichen Erscheinungsweisen: Orkan, Erdbeben, Feuer. Ein unnützes Warten! Er musste erkennen, dass die traditionellen Zeichen der Gegenwart Gottes wie ausgelöschte Lampen waren. Er konnte sich nicht mehr auf dieselben Säulen der Vergangenheit stützen. Er erfuhr die Kraft des Schweigens Gottes. Seine Krise offenbart die Krise eines ganzen Volkes – des Volkes im Babylonischen Exil – in seiner Suche nach Gott. Es war an der Zeit, Gott auf eine neue und überraschende Weise sich offenbaren zu lassen. Es war an der Zeit, Gott Gott sein zu lassen.
Und Gott überraschte Elija in einem sanften Säuseln. Es ist dies die Erfahrung, die zu einem neuen Bild von Gott aufruft. Elija erfuhr Gott gerade in dem, was Seine Abwesenheit zu sein schien. Das sanfte Säuseln ist die Erfahrung genau des Exils, das alles zerstört hatte, was dem Volk Sicherheit gegeben hatte: Tempel, König und Landbesitz. Das Gefühl von Niederlage, Tod und Säkularisierung – all das hat das Volk in der Gefangenschaft erlebt – wird nun als Moment des Kairos wahrgenommen. Gott offenbart sich in der endlosen dunklen Nacht der Krise. Es ist die Kraft des Schweigens Gottes in der Krise, die zu einer radikalen Umkehr führt auf der Suche nach einem neuen Gottesbild. Die Ausdrucksformen, die Gott als Vater und Mutter (im Buch des Propheten Jesaja) präsentieren wie auch die Person des dienenden Knechtes, offenbaren dieses neue Bild von Gott. Worin besteht die Umkehr, die das sanfte Säuseln des Schweigens Gottes heute vom Ordensleben inmitten der Krise fordert?

3. Geistliches Direktorium und Prophetismus
Das Vorwort ist nicht ursprünglich ein Teil des Geistlichen Direktoriums. Es wurde von Franz von Sales zuerst für die Konstitutionen der Visitation verfasst. Erst später wurde das Vorwort an den Anfang gestellt, um die Bedeutsamkeit des Geistlichen Direktoriums für uns Oblaten hervorzuheben. Dieses Vorwort will uns dazu motivieren, dass das Geistliche Direktorium wirklich einen zentralen Platz in unserem Leben einnimmt. „Allein durch das Direktorium werden wir Oblaten des heiligen Franz von Sales sein“, sagt uns unser Gründer (Exerzitien, 1886).
Das Vorwort beginnt mit einer Einladung – „Kommt“ -, um uns innerlich mit markanten biblischen Personen zu identifizieren: Josua (er folgt auf Moses und führt das Volk in das verheißene Land), Ezechiel (von Gott gesandt, um die Hoffnung des Volkes in der harten Erfahrung des Babylonischen Exils lebendig zu erhalten) und Johannes der Evangelist (ein Mann Gottes inmitten der Verfolgung am Beginn der Kirche). Sie alle stehen im Dienst eines leidenden und verfolgten Volkes. Allen gilt dieselbe Einladung: sich mit dem Buch des Gesetzes zu nähren, es zu essen und zu verschlingen. Mit anderen Worten: die Weisungen des Herrn müssen verdaut und zu Fleisch und Knochen in der Person des Propheten umgewandelt werden. Es handelt sich hier um starke und direkte Worte, welche die Notwendigkeit des Leidens auf dem Weg der inneren Umwandlung nicht verbergen: „Er wird euch innere Bitterkeit geben, da er euch zur vollkommenen Abtötung der Selbstliebe hinführt.“ Dies war der innere Prozess, der sich im Leben der Propheten abspielte; dies ist auch der Prozess, dem wir Oblaten mit unserem Leben gegenüber stehen. Was ist die Konsequenz daraus? – „Eure bitterste Bitterkeit wird sich in die Milde eines reichen Friedens verwandeln und ihr werdet von wahrem Glück überhäuft sein.“ Die Fülle des Friedens und das authentische Glück wird der erfahren, der den Mut hat, in den Prozess innerer Umwandlung einzutauchen. Eine Erfahrung von Auferstehung gibt es auf eine gewisse Weise nur da, wo jemand durch die Erfahrung des Karfreitags geht.
Gott macht klar, dass der Prophet, um in seiner göttlichen Sendung inmitten des Volkes wirksam zu sein, zuerst selber durch einen Bekehrungsprozess gehen muss. Als Oblaten stehen wir derselben Bedingung gegenüber.
Das Vorwort fährt mit einer Bitte fort, die ebenfalls von starken Ausdrücken geprägt ist: „seid stark, beharrlich, standhaft und unwandelbar! Und bleibt so, damit nichts euch trenne von Jesus Christus“. Das ist ein Lebensprogramm! Dahinter steht unausgesprochen die Tatsache, dass unser Leben als Oblaten ein ständiger Kampf ist. An den Punkt zu gelangen und sagen zu können „Ich lebe, aber nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20), erfordert eine innere Disposition, die von Stärke, Beharrlichkeit und Kraft geprägt ist. Das Vorwort macht uns klar, wie unsere innere Haltung auszusehen hat, um täglich in unserer Identität als Oblaten zu wachsen. An den biblischen Propheten und an den Oblaten ergeht immer von neuem dieselbe Einladung: „Kommt!“

Entwicklung der Vereinigungsprozesse in der Kongregation

Die definitive Aufnahme der Mitbrüder der Schweizer Kommunität als Mitglieder der Österreichisch-Süddeutschen Provinz wird während der Provinzversammlung in Fockenfeld im August vollzogen. In einem Dokument, das der Provinzialrat der Österreichisch-Süddeutschen Provinz und die Schweizer Mitbrüder erstellt haben und das vom Generalrat bestätigt worden ist, sind die Bedingungen dieser offiziellen Aufnahme in die neue Provinz festgelegt. Ich danke P. Konrad Eßer, der während vieler Jahre das Verbindungsglied zwischen Generalrat und Schweizer Kommunität war und der in der letzten Zeit den Prozess der Integration in die Österreichisch-Süddeutsche Provinz koordiniert hat.

Die offizielle Vereinigung zwischen der Österreichisch-Süddeutschen und der Deutschen Provinz ist für den 1. Juli 2009 vorgesehen. Alle Schritte sind in dieser Hinsicht unternommen. Beim Treffen der Mitglieder der beiden Provinzen im August 2008 in Fockenfeld wird der erste Schritt im Prozess der Wahl der Leitung der zukünftigen Provinz geschehen. Es wird eine kanonische Visitation im ersten Semester des kommenden Jahres in den beiden Provinzen, die sich im Fusionsprozess befinden, geben. 

Im September wird – während der Exerzitien und der Versammlung der Mitglieder der Regionen Keimoes und Keetmanhoop in Pella – die Wahl der Leitung der künftigen Region erfolgen. Offiziel ist die Fusion für den kommenden Dezember vorgesehen. 

Lasst uns in unseren Gebeten an alle diese Vereinigungsprozesse denken. Hoffentlich tragen sie dazu bei, dass die Mitbrüder in der Einheit der Herzen und in der Erneuerung ihrer Sendung als Oblaten wachsen.

Neue Ausgabe: Generalschematismus und Nekrologium

Unser aktuelles Buch “Generalschematismus und Nekrologium” wurde im Jahr 2006 herausgegeben. Wie wir wissen, verändern sich die darin enthaltenen Daten ständig; so ist regelmäßig eine Aktualisierung der Informationen notwendig. Unabhängig davon, dass diese Informationen im Internet (www.desalesoblates.org) erhältlich sind, hält der Generalrat die Erstellung einer neuen gedruckten Ausgabe für gut. Wir wissen, dass nicht alle Mitbrüder einen normalen Zugang zum Internet haben. Davon abgesehen, betrachten wir es als ein Zeichen der Einheit unter uns allen; außerdem ist es bei vielen Gelegenheiten praktischer, ein Buch zur Verfügung zu haben. Nach Befragung der Höheren Provinz- und Regionaloberen haben wir entschieden, zwei separate Bücher herauszugeben: Der  Generalschematismus und Das Nekrologium. Der Druck ist schon in Indien gemacht worden (Vorteil: niedrigere Kosten). In Kürze wird die neue Ausgabe bei den Provinzialaten und Regionalaten eintreffen.
Die ganze Vorbereitungsarbeit für die Herausgabe ist von Hr. Hans Angleitner erledigt worden. Wie ihr sehen werdet, hat er im Nekrologium einige neue Informationen über die Mitbrüder, die schon zum Haus des Vaters heimgekehrt sind, hinzugefügt. Neben der Information über Todesjahr, Alter und Provinz/Region, welcher der Mitbruder angehörte, gibt es zusätzlich folgende Daten: die Angabe von Hauptaufgabe, Tätigkeitsort, Sterbeort, etc. Hr. Angleitner hat jene Informationen, zu denen er Zugang hatte, angefügt. Diese Bereicherung ist sicherlich von uns allen geschätzt. Ich bitte die Mitbrüder, die weitere Informationen über schon verstorbene Mitbrüder haben, Hr. Angleitner zuzuschicken (e-mail: gym-dachsberg@eduhi.at). Davon abgesehen erinnere ich an die Notwendigkeit, Hr. Angleitner immer über alle neuen Informationen, die Mitbrüder betreffen, zu benachrichtigen: Zulassung zum Noviziat, Erste Profess, Professerneuerung, Ewige Profess, Weihen, Versetzungen, Todesfälle, etc. Bei einem Todesfall eines Mitbruders schicke bitte einen kurzen Lebensbericht des Verstorbenen an Hr. Angleitner mit. Wenn Du eine falsche Information im Generalschematismus oder im Nekrologium entdeckst, teile ihm dies bitte auch mit. Hr. Angleitner ist immer bereit, Informationen auf unser internationalen Seite im Internet hinzuzufügen oder zu verändern. 
Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, im Namen aller Mitbrüder Herrn Hans Angleitner für seinen unermüdlichen Eifer in der Bearbeitung des gesamten Materials für die Herausgabe zu danken. 

ICSS: Aktivitäten, Programm

Mit Blick auf die halbjährliche Publikation der Internationalen Kommission für Salesianische Studien – ICSS – sehen wir eine große Vielfalt an Initiativen, die ergriffen werden mit dem Ziel, den salesianischen Geist in die Herzen so vieler Personen hineinzutragen. Die Ausgabe des ICSS-Rundbriefs (März 2008) beinhaltet – neben einer gut gemachten Zusammenfassung der Feierlichkeiten in Troyes anlässlich des 100. Todestages unseres Gründers – Informationen über neuerste Publikationen (sowohl Bücher als auch Zeitschriften und Artikel). Ich verweise besonders auf die Schrift “Human Encounter in the Salesian Tradition” (diverse Autoren) und die Biographie P. Louis Brisson (Autor ist P. Dirk Koster OSFS). Die Österreichisch-Süddeutsche Provinz hat verschiedene Materialien mit Blick auf das P. Brisson-Jahr für die Verwendung in den sozialen Kommunikationsmitteln erstellt.
Ich möchte an dieser Stelle einladen, unsere Seite im Internet zu besuchen: www.louisbrisson.org. Auf dieser Seite findet man unter der Rubrik “Werke” neuere Schriften wie die vollständige Ausgabe Millenium der Exerzitien, Kapitel und Predigten unseres Gründers; dieses Werk wurde von P. Roger Balducelli OSFS, dem wir von ganzem Herzen danken, erstellt.
Ich möchte an dieser Stelle den herzlichsten Dank P. Josef Chorpenning OSFS (Vorsitzender von ICSS) und den übrigen Mitgliedern dieser Kommission für ihren wertvollen Dienst an der großen salesianischen Familie aussprechen.
Ich erinnere daran, dass wir uns in Jahren befinden, die uns zu einer Rückkehr zu den Quellen einladen. In diesem Jahr 2008 ist das 100. Todesjahr unseres Gründers; abgesehen von anderen Initiativen beten wir unsere Novene am ersten Freitag eines Monats. Das Jahr 2009 lädt uns ein, den geistlichen Schatz, der in der Anleitung zum frommen Leben enthalten ist, anlässlich des 400. Jahrestages ihrer Publikation wieder zu entdecken. Im Jahr 2010 werden die Schwestern der Heimsuchung Mariens ihr Gründungsjubiläum (400 Jahre) feiern.

Ausbildung

Wie wir wissen, wurde beim letztjährigen Treffen an der DeSales University beschlossen, dass es einen Generalkoordinator für die Ausbildung geben soll; P. Lewis Fiorelli, mein Vorgänger, hat diese Funktion übernommen. Die erste Aufgabe, die ihm übertragen wurde, ist schon gut vorangeschritten. Ich spreche hier von der Erstellung einer Internetseite für die Ausbildung (formation.salesoblates.org, unser name: osfs). Diese Seite enthält schon diverse Informationen. In besonderer Weise sind die Ausbildungsverantwortlichen eingeladen, dabei mitzuhelfen, diese Seite mit mehr Informationen über die Ausbildung in ihrer Provinz/Region und mit Texten – in den verschiedensten Sprachen – für die Verwendung in der Ausbildung zu vervollkommnen. Ich lade alle ein, diese Seite im Internet zu besuchen und Vorschläge zu machen. Es wäre gut, wenn sich diese Seite zu einem „Besuchszimmer“ für „Begegnungen“ zwischen Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden der Kongregation entwickelte.

Eine andere Aufgabe, die P. Fiorelli übertragen wurde, besteht darin, ein zukünftiges Treffen mit Blick auf salesianische Ausbildung für unsere Ausbildungsverantwortlichen zu planen. Es gibt schon einige Ideen hinsichtlich Thema, Dauer, Anzahl der Teilnehmer und Finanzierung dieses Treffens. Beim nächsten Treffen des Generalrates werden wir gemeinsam mit P. Fiorelli über dieses Thema sprechen. 

Chablais Missionsfonds – Komission für die Verteilung

Der Generalrat hat kürzlich den Vorschlag der Kommission für die Verteilung des Fonds mit Blick auf jene Geldmittel, die in diesem Jahr zur Verteilung verfügbar sind, beschlossen. Die Aufteilung wurde wie folgt festgelegt (in Dollar): Region Keimoes (12.000); Region Keetmanshoop (12.000); Indien-Mission (16.000); Provinz Südamerika/Haiti (14.000); Provinz Frankreich/Benin (46.000).

Salesianische Wallfahrt für Jugendliche

Im Juni gab es in Annecy eine salesianische Wallfahrt, an der Oblaten und Jugendliche aus unseren Schulen teilnahmen. Es war dies die erste Veranstaltung ihrer Art; sie ist die Frucht einer Überlegung, die mit Zustimmung des Generalkapitels im Jahr 2006 entstanden ist.
Es nahmen Jugendliche aus drei unserer Schulen teil: Salesianum (Wilmington), Saint Michel (Annecy) und Colegio y Liceo Mariano (Montevideo). Insgesamt waren es mehr als 30 Personen (Oblaten, Studenten und Lehrer). Dieses Treffen war – wie es verschiedene Teilnehmer gesagt haben – eine markante Erfahrung. 
Ich danke allen, die diese Wallfahrt vorbereitet haben und die teilgenommen haben. Mein besonderer Dank gilt den Patres Bill McCandless und Bruno Lecoin, die die Initiative dafür ergriffen und das Ereignis koordiniert haben.
Nun wird an einen weiteren Schritt gedacht. Die grundsätzliche Idee besteht darin, eine weitere Wallfahrt zu planen mit dem Versuch, diesmal alle unsere Schulen zu involvieren. 

Europäisches Jungoblatentreffen

In der letzten Juliwoche haben sich 13 junge europäische Oblaten in Annecy und Umgebung getroffen. Es war dies das erste Treffen, das es in dieser Form gegeben hat. Die Gruppe hielt sich im Ferienhaus La Frasse, das in den Alpen in der Nähe von Annecy gelegen ist, auf. Themen wie das Leben und Werk unseres Gründers sowie das Eucharistieverständnis des hl. Franz von Sales wurden vertieft. Obgleich die Teilnehmer aus verschiedenen Ländern kamen, ließ der brüderliche und salesianische Geist die Herausforderung der unterschiedlichen Sprachen meistern.
In zwei Jahren ist ein ähnliches Treffen, das von den Patres Michel Tournade und Sebastian Leitner vorbereitet wird, geplant.

Treffen der Höheren Oberen im Jahr 2009

Das Jahr 2009 wird vom Andenken an das 400. Jahr der Publikation der Anleitung zum frommen Leben geprägt sein. Aufgrund dieser Tatsache hat der Generalrat entschieden, dass das Treffen der Höheren Oberen in Annecy stattfinden wird. Das Treffen ist in der Woche vom 26. Juli (Sonntag/Ankunftstag) bis zum 1. August (Samstag/Abreisetag). Wir werden zwei Tage der Philothea und drei Tage Themen, die von Interesse für die gesamte Kongregation sind, widmen. Ich werde später einen Brief an alle Höheren Oberen mit mehr Informationen über dieses Treffen ausschicken. 

Indien: pastoraler Dienst und neues Ausbildungshaus

Abgesehen von den Herausforderungen bringt unsere Mission in Indien weiterhin Freude und Hoffnung mit sich. In Kürze wird es die Priesterweihe des 12. Oblaten in Indien geben. In diesen Tagen wird der Vertrag mit dem Bischof der Diözese Vijayawda unterzeichnet für unsere Übernahme der Pfarrei von Vangutur, die unsere erste pastorale Aufgabe in Indien sein wird. Diese Pfarrei befindet sich im Staat Andhra Pradesh, in der östlichsten Region des Landes.
Der Beginn einer pastoralen Aufgabe (Übernahme einer Pfarrei) bedeutet ohne Zweifel einen sehr wichtigen Schritt unserer missionarischen Präsenz in jenem Land. Wir gratulieren P. Mathew Mukkath und den Mitgliedern seines Rates für den Mut, einen solchen Schritt mit der Unterstützung und Genehmigung des Generalrates zu gehen. In Namen der gesamten Kongregation drücke ich unsere Freude und unseren Stolz hinsichtlich der Ernsthaftigkeit aus, mit der unsere jungen Mitbrüder in Indien – dank der weisen Unterstützung der Patres Josef Költringer und Alfred Smuda – sichere Schritte machen und wir als Oblaten in neuen Regionen in diesem Land präsent sind. Ich bitte alle, unsere Mission in Indien weiterhin in ihre Gebete einzuschließen.
Aufgrund einer Veränderung im Ausbildungsprogramm hat es drei Jahre lang kein Noviziat in Indien gegeben. Es ist aber geplant, mit einer neuen Gruppe von Novizen im Mai des kommenden Jahres zu beginnen. Das Noviziat wird in Samarpanaram sein; es ist aber geplant, dass zukünftig dieses Programm der Ausbildung in Eluru, in der Nähe jener Pfarrei, die wir gerade übernehmen, durchgeführt wird. Voraussichtlich werden sich an diesem Ort unsere Studenten der Theologie für bestimmte Zeiten aufhalten.

Konstitution 330

Ich möchte gerne unsere Provinz- und Regionalleitungen an den Inhalt unserer Konstitution Nr. 330 erinnern. Der Tatbestand, um den es in dieser Konstitution geht, benötigt für seine Gültigkeit die Bestätigung des Generalrates.

Terminkalender

Im August werde ich für eine Woche an den Jahresexerzitien der Mitbrüder aus den Provinzen deutscher Sprache teilnehmen. Daran anschließend wird es eine allgemeine Versammlung geben.
In der zweiten Septemberhälfte werde ich die Mitbrüder der Regionen Keimoes und Keetmanshoop besuchen und an den Exerzitien sowie der Versammlung in Pella teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit wird die Leitung (Regionaloberer und Räte) der neuen Region gewählt, deren Vereinigung zu Beginn des Monats Dezember offiziell vollzogen wird.
Im November und zu Beginn des Monats Dezember werde ich gemeinsam mit dem Assistenten P. Konrad Eßer unsere Missionen in Haiti, Ecuador und Bahia (Brasilien) in der Provinz Südamerika besuchen. Danach werde ich in Brasilien bleiben, um die Exerzitien der Mitbrüder (dies ist in etwa um die Zeit des Franz von Sales-Festes im kommenden Januar) zu begleiten.  
Zu Beginn des Monats Februar (2009) wird sich der Generalrat in Monaco treffen.
Anschließend – noch im ersten Semester des kommenden Jahres – ist ein Besuch bei unseren Mitbrüdern in Indien geplant sowie auch die Begleitung im Vereinigungsprozess der Deutschen und der Österreichisch-Süddeutschen Provinz.

 

P. Aldino José Kiesel osfs
Generaloberer