Es lebe Jesus!

 

 16. Rundbrief des Generaloberen                                  Februar

 Lewis S. Fiorelli, OSFS                                                       2001

 

 

 


                                                               Geistliche Wegweisung:

                                                     Eine salesianische Perspektive

                                                                                             Teil I

 

In der Vergangenheit haben sich einige Ausgaben dieses Rundbriefes mit Themen aus der salesianischen Spiritualität beschäftigt. Ich durfte mich über eure anerkennenden Kommentare zu diesen Schriften freuen. Einige von euch haben sogar Vorschläge für zukünftige Themenstellungen eingebracht. Ein Thema, das häufig genannt wird, ist die "Salesianische geistliche Wegweisung". In diesem Rundbrief kann ich glücklicherweise mit der Behandlung dieses Themas beginnen, und ich werde sie in der nächsten Ausgabe fortsetzen.

Es ist nicht schwer, die Ursprünge dieses wichtigen Themas im Leben und Dienst unseres heiligen Patrons zu lokalisieren. Sie beruhen, so glaube ich, hauptsächlich auf dem grundlegenden Einfluss, den die Gesellschaft Jesu in seiner Ausbildung und geistlichen Formung gespielt hat. Unter deren Einfluss begann der junge Franz die wichtige Rolle zu schätzen, die der Orden in der Neubelebung der geistlichen Begleitung eingenommen hatte, und deren berühmt gewordenen Schwerpunkt von der Unterscheidung der Geister. In deren Händen war dieser Dienst zu einem bedeutsamen Werkzeug in der Reaktion der Kirche auf die Reformation geworden.

Aufgrund dieser lange währenden Prägung durch jesuitische Ausbildung war es nur natürlich, dass für Franz nach seiner Priesterweihe die geistliche Begleitung von Männern und Frauen jedes Lebensstandes zu einem weiten Feld seines apostolischen Eifers werden sollte. Als geistlicher Begleiter respektierte er die primäre Rolle des Hl. Geistes in der Lebensbegleitung jeder Person, und er schätzte die einzigartige Würde und unveräußerliche Freiheit jedes Individuums zutiefst. Das waren tatsächlich wichtige Eigenschaften seines Verständnisses von geistlicher Begleitung, die ihn dazu führten, die Überzeugungskraft und niemals den Zwang einzusetzen, um Herzen für Gott zu gewinnen. Dass er als geistlicher Begleiter erfolgreich war, ist klar. Man denke nur an Johanna Franziska von Chantal. Aber es gab auch viele andere Männer und Frauen jeden Lebensstandes und jeder sozialen Schicht, die zu ihm zur geistlichen Begleitung kamen und die daraus auf unzählbare Weise profitierten.[1]

 

                                                             "Der allerwichtigste Rat"

Auf den allerersten Seiten seiner Einführung in das gottgefällige Leben (1. Teil, Kap. 4) gibt er Philothea "den allerwichtigsten Rat". Er sagt ihr, sie solle inständig um den "einen unter Zehntausend" beten, einen geistlichen Begleiter nach dem Herzen Gottes. Wenn sie diesen einmal gefunden hat, so soll sie ihn als einen Engel betrachten, der ihr von Gott selbst gesandt worden ist. Ihr Herz soll gegenüber ihrem Begleiter wie ein offenes Buch sein, und sie soll seine Ratschläge treu befolgen. Dieser "eine unter Zehntausend" muss, so verlangt Franz von Sales, "voll von Liebe, Wissen und Klugheit" sein. Er warnt, dass beim Fehlen einer dieser Qualitäten Gefahr gegeben ist.

Für jeden Christen ist das doppelte Gebot der Liebe von größter Bedeutung. Daher ist die Unerlässlichkeit der Liebe für einen geistlichen Begleiter klar. Was die Notwendigkeit betrifft, dass der Begleiter gebildet sein müsse, so wiederholt Franz die berühmte Forderung dieser Eigenschaft für einen geistlichen Begleiter, die von der hl. Theresa von Avila stammt. Sie war allzu vertraut mit der Verwirrung und dem Schaden, den ein unwissender und oftmals abergläubischer Klerus während der Jahre vor der Reformation angerichtet hatte. Sie wollte nichts davon bei denen finden, die sie oder andere auf den Wegen zu Gott begleiten sollten.

Aber warum reiht Franz von Sales die Klugheit neben die Liebe und die Intelligenz? Ich nenne die Klugheit gerne "geistlichen Hausverstand". Sie befähigt den geistlichen Begleiter, die allgemeinen Grundsätze des christlichen Glaubens und seiner Praxis auf die besonderen Umstände und geistlichen Bedürfnisse der jeweiligen Person hier und jetzt anzuwenden. Wenn man in der glücklichen Lage ist, von einem Begleiter geführt zu werden, der mit Hausverstand ausgerüstet ist, dann geht man sicheren Fußes, und zwar sogar in der oft dünnen Atmosphäre des geistlichen Lebens. Wenn diese Eigenschaft allerdings fehlt, bleibt man oft unfähig, Gottes Willen mit Ausgeglichenheit und Gewissheit zu vernehmen und zu beachten.

Es ist zu beachten, dass Franz, als er seinen Rat auf den ersten Seiten der Einführung erteilt, sich immer noch mit den schlimmen Wunden beschäftigt, die der geistlichen Seele von Johanna Franziska von Chantal zugefügt worden waren, deren erster Begleiter notorisch unklug gewesen war. Deshalb war er so entschlossen, die aufregende aber oft ungewisse geistliche Reise nur den Händen von Leuten anzuvertrauen, die klug, ausgeglichen und sowohl mit gutem Urteil als auch mit gesundem Hausverstand ausgerüstet sind.

 

                                                          "Einen unter Zehntausend"

Als 1609 die Einführung publiziert wurde, gab es nur ganz wenige Seminare für die Priesterausbildung. Das führte oft zu einem mangelhaft ausgebildeten Klerus, unter dem Unwissenheit und Aberglaube gängig waren. Diese Situation war offenbar schädlich für die Leute, denen dieser Klerus dienen sollte. Bischöfe taten oft alles, was sie konnten, um diese Situation zu bereinigen. Franz von Sales schrieb zum Beispiel seine bekannten "Ratschläge für Beichtväter", um seine Priester in ihrer Ausbildung zum Beichthören zu unterstützen. Er traf sich außerdem oft mit den Klerikern seiner Diözese, um eine theologische Frage tiefgreifend zu erörtern oder mit ihnen einen Aspekt der pastoralen Praxis zu besprechen. Auf dem Hintergrund des bedauerlichen Zustands der Vorbereitung und Ausbildung des Klerus in seiner Zeit ist der Rat, den Franz an Philothea gibt, als geistlichen Begleiter "einen unter Zehntausend" auszuwählen, verständlich. Leider ist er aber auch unvorteilhaft.

Diese paar Worte hatten unglücklicherweise zur Folge, dass sie viele, die durchaus zur geistlichen Begleitung fähig wären, vor der Ausübung dieses wichtigen Dienstes abschreckten. Viele Oblaten haben mir das im Laufe der Jahre gesagt. Das ist wirklich schade, besonders für uns als Oblaten, die wir auf Grund unseres Charismas eigentlich Vorreiter in diesem Dienst sein sollten. Seminaristen sind heute viel besser ausgebildet und gründlicher trainiert als zu jener Zeit, in der diese Worte verfasst worden sind. Ergänzend dazu haben wir Oblaten im Allgemeinen eine sehr gute Fundierung in unserer Spiritualität, nicht nur aus deren formalem Studium sondern auch durch unsere persönliche Erfahrung mit geistlicher Begleitung, häufigen Predigten, Hauskapiteln, geistlicher Lesung und so fort. Wenn dich daher jemand bittet, sein geistlicher Begleiter zu werden, solltest du davon ausgehen, dass du fähig bist, diesen Dienst zu übernehmen, außer es bestehen klare Hinweise auf das Gegenteil. Um weitere Objektivität in dieser Frage der Befähigung für diesen Dienst zu erhalten, rate ich, deinen eigenen geistlichen Begleiter zu fragen, der dich wahrscheinlich sehr gut kennt.[2]

 

                                                       Was ist geistliche Begleitung

                                                                                   eigentlich?

Ich habe viele Jahre einen Kurs mit dem Titel Salesianische geistliche Begleitung gehalten. Blankes Erstaunen folgte oft auf eine der ersten Fragen, die ich stellte: "Was ist geistliche Begleitung?" Die meisten meiner Studenten hatten geistliche Begleitung erfahren, einige von ihnen schon viele Jahre. Manche von ihnen wirkten sogar selbst als geistliche Begleiter. Dennoch fehlte ihnen oft eine ausreichende Definition. Das war nicht überraschend, denn es gibt wahrscheinlich so viele Definitionen wie Namen für die Kunst, die ich "geistliche Wegweisung" nenne. Manche nennen sie lieber geistliche "Führung" oder "Begleitung" oder "geistliche Freundschaft" oder geben ihr sonst einen Namen. Manche lehnen strikt jede Benennung von menschlicher "Wegweisung" ab, wenn sie von der Dynamik der Gnade sprechen. Und was heißt "geistlich" in der "geistlichen Wegweisung"? Ist nicht die ganze Person eingebunden, der Körper, die Seele, die Persönlichkeit, das Temperament, die Lebensumstände und so weiter?

In ihrem Zeugnis beim Seligsprechungsprozess ihres Freundes und Begleiters gab die hl. Johanna Franziska einige sehr hilfreiche Hinweise, wie Franz von Sales die geistliche Begleitung verstand. Am 27. August 1627 bezeugte sie zum Beispiel, dass sie "bemerkte, wie er [in der geistlichen Begleitung] der Seele gänzliche Freiheit lassen wollte, so dass der Geist sie führen konnte, während er hinten nachging. Ich weiß, dass das seine Art war, mich zu führen, und ich habe dasselbe von anderen gehört."[3] In einem Brief vom Dezember 1623 an Dom Jean de Saint-François schrieb sie, dass Franz zu sagen pflegte: "Der richtige Weg, Gott zu dienen, ist, seiner Führung zu folgen und nahe hinter ihm zu schreiten."[4] In der frühesten Zeit ihrer geistlichen Freundschaft hatten Franz und Johanna Franziska einen sehr ernsten Entscheidungsprozess unternommen, um heraus zu finden, ob es Gottes Wille war, ihren geistlichen Begleiter zu verlassen und sich der Begleitung des hl. Franz von Sales anzuvertrauen. Nachdem sie zur Gewissheit gelangt waren, dass das wirklich Gottes Wille für sie beide war, schrieb er ihr, dass er in einer so wichtigen Angelegenheit "nicht ihrem Wunsch oder seiner Neigung folgen wollte, sondern nur Gott und seiner Vorsehung."[5]

Aus diesen Zitaten und vielen ähnlichen, die man anführen könnte, wird deutlich, dass für Franz von Sales der prinzipielle Führer in der geistlichen Wegweisung Gott selbst ist. Daher ist die hauptsächliche Aufgabe der geistlichen Begleitung eine zweifache: dem Begleiteten zu helfen, dass er Gottes Stimme vernehmen kann, und dann dieser Person zu helfen, den göttlichen Willen zu beachten, der sich in dieser Stimme offenbart, und das nicht nur an den Schlüsselstellen des Lebens wie Berufsentscheidungen und größeren Herausforderungen, sondern auch - sogar besonders - in den sich ergebenden Ereignissen und Umständen des gegenwärtigen Augenblicks. Jeder dieser Aspekte soll nun kurz beleuchtet werden.

Die Stimme Gottes kann in einer Vielzahl von Arten vernommen werden. Diese umfassen die Hl. Schrift, die Lehre der Kirche, Predigten und die Eingebung (vgl. 8. Buch der Abhandlung); sie umfassen außerdem die Offenbarung des göttlichen Wohlgefallens, d.h. alles, was Gott in unserem Leben zu geschehen erlaubt. Sein Wohlgefallen zeigt sich uns in den Ereignissen und Umständen jedes gegenwärtigen Augenblicks (vgl. 9. Buch der Abhandlung).

Für Franz ist es besonders wichtig, dass wir lernen, wie wir das göttliche Wort hören können, wenn es in der Intimität des täglichen Gebetes zu uns spricht. Das bedeutet weiterhin, dass es einen grundlegenden Teil der geistlichen Begleitung nach der salesianischen Tradition ausmacht, jemandem das Beten beizubringen (vgl. 6. und 7. Buch der Abhandlung). Im Gebet erfahren wir die Freundschaft mit Gott und werden geneigt, sein Wort an uns zu hören und zu beachten. Wir erwarten nicht, dass sich dieses Wort von der allgemeinen Offenbarung unterscheidet, wie sie sich in der Hl. Schrift und in der Lehre der Kirche manifestiert. Im Gebet lernen wir aber, wie Gott uns diese Offenbarung direkt und persönlich mitteilt, "von Herz zu Herz", d.h. in der Innigkeit der Freundschaft von liebender Vereinigung. Und sie wird dabei unter den besonderen Lebensumständen des gegenwärtigen Augenblicks zu uns sprechen. Das Gebet personalisiert und aktualisiert also den göttlichen Willen, während sich das Leben entfaltet. Unser Begleiter wird uns nicht nur helfen, diese Stimme zu hören, die oft inmitten des Lärms von gegenteiligen Stimmen ertönt, sondern er wird uns auch anzunehmen oder zu erreichen helfen, was Gott von uns will, oft trotz unserer Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit oder unseres Widerstrebens.

 

                                                                  Wie notwendig ist die

                                                                  geistliche Begleitung?

Die unmittelbare Antwort auf diese Frage der Notwendigkeit von geistlicher Begleitung ist ziemlich leicht. Sie ist nicht heilsnotwendig. Andererseits würde der Herr sie von allen seinen Nachfolgern verlangt haben. Nicht einmal Franz von Sales besteht auf ihrer allgemeinen Notwendigkeit. In der Einführung gibt er zwar Philothea auf eindringlichste Weise den Rat, sich einen geistlichen Begleiter zu suchen und sich um geistliche Wegweisung zu kümmern, aber er verlangt diese Praxis nicht von den Schwestern der Heimsuchung. Warum dieser Unterschied? Er hatte das Gefühl, dass ein Leben des Gebetes, der Sakramente und der Gemeinschaft zusammen mit der Führung, die durch die Regel gegeben ist, Ordensleuten genügend Wegweisung für ihr Leben bietet. Er hatte allerdings auch das Gefühl, dass die Philotheas dieser Welt oft in ihrer Sehnsucht nach einem geistlichen Leben weithin auf sich selbst gestellt sind. Häufig leben sie in Umfeldern, die feindlich oder gleichgültig gegenüber der Religion und dem Streben nach geistlicher Vollkommenheit sind. Er gibt ihnen daher den strengen Rat, geistliche Wegweisung zu suchen und sich Gruppen von Gleichgesinnten zur Freundschaft und Unterstützung anzuschließen. Auf Grund des Mangels an formaler Struktur in weiten Bereichen des heutigen Ordenslebens wurde behauptet, dass sich wahrscheinlich viele Ordensleute selbst in Situationen befinden, die zu jener der Philothea analog sind und deshalb den Rat des hl. Franz von Sales beachten sollten, den er bezüglich der geistlichen Begleitung gibt. Im Allgemeinen ist trotzdem die Standardantwort auf die Frage nach der Notwendigkeit von geistlicher Begleitung immer noch die beste: "Sie ist manchmal notwendig, aber immer hilfreich."

 

                                                                            Das erste Gebot

Franz von Sales schrieb ein spirituelles Meisterwerk, die Abhandlung über die Gottesliebe, um Christen zu unterweisen, wie in der Praxis das erste Gebot, Gott vollkommen zu lieben, verwirklicht werden kann. In diesem Werk lehrt er, dass die Vereinigung das Wesen der Liebe ist. Aus diesem Grund erklärt er in einem umfangreichen Abschnitt, wie wir mit Gott sowohl im Gebet als auch im Leben vereinigt werden können (Bücher 5-9).

Im Gebet und in den Sakramenten ist die Vereinigung persönlich und unmittelbar. Das ist bereits eine Erfahrung von Gottesliebe. Aber es gibt auch eine Vereinigung des Willens, durch die Gott geliebt wird, und diese Vereinigung des Willens muss in "Leben und Tat" übersetzt werden. Franz meint damit, worum wir jedes Mal beten, wenn wir das Vaterunser sprechen: "Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden". Die Gute Mutter liebte es, diese Bitte auf folgende Weise zu personalisieren: "Möge dein Wille geschehen wie im Himmel so auch in der Erde meines eigenen Herzens." In der salesianischen Tradition wird diese Bitte des Vaterunser konkret dadurch verwirklicht, dass wir - in Großherzigkeit und heiligem Gleichmut - tun oder akzeptieren, was immer der Wille Gottes in jedem Augenblick des Lebens für uns ist. So bald dieser Wille bekannt ist, gehen wir deshalb daran, ihn zu tun (8. Buch) oder anzunehmen (9. Buch). Wenn wir in dieser Weise handeln, lieben wir Gott und erfüllen das erste Gebot.[6]

 

                                                                  Entscheidungsfindung

                                                                     [engl. discernment]

Aber der springende Punkt ist: wie können wir wissen, was der Wille Gottes wirklich ist? Schließlich sagt uns die lange Geschichte der geistlichen Begleitung, dass der Engel der Finsternis häufig unter der Verkleidung eines Lichtengels erscheint. Außerdem muss der "Engel der Finsternis" überhaupt nicht der Böse selbst sein. Er kann ganz einfach in einem Wunschdenken von uns selbst bestehen oder in einer persönlichen Vorliebe oder nur in einer Selbsttäuschung oder auch in tausend anderen Dingen. Wer ist schließlich nicht in seinen eigenen Dingen blind? Diese Blindheit ist genau der Grund, warum uns die Tradition der geistlichen Begleitung sagt, dass "jeder, der sich selbst zum Begleiter macht, einen Narren als Führer hat!"

Objektivität ist immer notwendig. Ein geistlicher Begleiter kann dazu verhelfen. Aber häufig ist ebenso eine Entscheidungsfindung notwendig. Dabei kann uns ein Begleiter entscheidend helfen, indem er uns unterstützt, so viel Sicherheit als möglich zu erlangen, dass es Gottes Wort ist, das wir im Gebet vernehmen, oder sein Wille, der sich uns in einer besonderen Lebenssituation oder in einer Reihe von Umständen offenbart. Oft wird daher geistliche Begleitung in einem Prozess der Entscheidungsfindung involviert sein, weshalb Franz von Sales dieses Thema an einigen Stellen behandelt, von denen sich die bekannteste im 8. Buch der Abhandlung, Kap. 11 - 14, befindet.[7]

In einer weiteren Ausgabe dieses Rundbriefes werden wir uns seine Behandlung der Entscheidungsfindung ansehen so wie auch andere Aspekte der salesianischen geistlichen Wegweisung.

 

                                            Neues zum Seligsprechungsprozess

                                                  von unserem Gründer P. Brisson

Ich werde häufig nach dem Status der Seligsprechungsprozesse für die Gute Mutter und P. Brisson gefragt. Ich freue mich, diese Frage hier in diesem Rundbrief ansprechen zu können.

Als Erstes ist zu erwähnen: Vor einigen Jahren haben sich die Leitungen beider Oblaten-Kongregationen geeinigt, dass wir nach einem erfolgreichen Abschluss des Seligsprechungsprozesses für Mutter Aviat uns um den Seligsprechungsprozess für unseren gemeinsamen Gründer P. Brisson bemühen werden. Wenn der Prozess für P. Brisson seinem zu erhoffenden Ende nahen wird, werden wir Oblaten dem Seligsprechungsprozess für die Gute Mutter jene Aufmerksamkeit widmen, die dieser so sehr verdient.

P. Emilio Testa ist der Postulator des Seligsprechungsprozesses für P. Brisson. Vor ein paar Monaten habe ich ihn gebeten, die Geschichte dieses Vorgangs von dessen Anfängen bis zu seinem gegenwärtigen Stand in groben Zügen zu beschreiben. Ich bin dankbar für seinen gut gemachten Bericht und freue mich, ihn euch hier mitteilen zu können.

Der Seligsprechungsprozess für P. Brisson wurde erstmalig gemäß den Vorschriften des Kirchenrechts von 1917 eingeleitet, das als ersten Schritt in jedem solchen Vorgang den Informativprozess verlangte, der in jener Diözese durchzuführen sei, in welcher der Diener Gottes verstorben war, somit für P. Brisson in der Diözese von Troyes.

Das summarium des Informativprozesses musste dann der Ritenkongregation vorgelegt werden, die zu jener Zeit auch die Funktionen der Kongregation für die Heiligsprechungsprozesse wahrnahm. Wenn nach der Prüfung des summarium die Ritenkongregation irgendwelche Feststellungen (animadversiones) zu machen hatte, mussten diese von jenen, die den Informativprozess durchgeführt hatten, erwidert werden. Wenn diese Antworten als ausreichend beurteilt wurden, wurde der Prozess formell in Rom eingeleitet.

Der Informativprozess für die Seligsprechung von P. Brisson fand von 1938 bis 1949 in Troyes statt. Am 29. Januar 1963 legte Msgr. Stella, der damals zuständige Kirchenrechtler die Ergebnisse des Informativprozesses mit der Hoffnung, dass der Prozess formell eingeleitet würde, in Rom vor.

Leider war das nicht der Fall. Sechs Monate später, am 4. August 1962, hatte Msgr. Morlot, der Vorsitzende des Diözesangerichts in der Diözese Troyes, eine 888 Seiten lange Schrift nach Rom geschickt, die vom Ordinariatskanzler am 10. Oktober 1962 unterschrieben worden war. In dieser Schrift hatte Msgr. Morlot in zeitlicher Abfolge eine ganze Serie von Dokumenten gesammelt, kommentiert und vorgelegt, um die heroischen Tugenden von P. Brisson in Frage zu stellen. Die Dokumentation endete mit einem Anhang einer Summa vitiorum von beträchtlicher Ernsthaftigkeit.

Es wurde dann ein weiterer Prozess notwendig, um P. Brisson gegen diese ungerechten Anklagen zu verteidigen. Dieser Prozess fand in Troyes vom 8. Juli 1963 bis zum 13. Januar 1964 statt. Msgr. Salvatore Vitale, der neue, für den Prozess zuständige Kirchenrechtler, legte der römischen Kongregation das Summarium Defensioni additum vor, und am 28. August 1970 veröffentlichte P. P. Stano OFM, der Generalprokurator für Glaubensfragen, die Animadversiones. Zehn Jahre später, am 19. März 1980, legte Msgr. Vitale die formelle Erwiderung zu den Animadversiones vor.

An dieser Stelle kam der Prozess einige Jahre lang zu einem praktischen  Stillstand. P. Domenico Balducelli OSFS, damals Postulator des Prozesses, starb am 16. Mai 1969. P. David Agostini OSFS, der ihm als Postulator nachfolgte, starb am 8. Februar 1983. P. Marcel Martin, der am 28. Februar 1983 zum Postulator ernannt wurde, starb 1990.

In der Zwischenzeit promulgierte Papst Johannes Paul II die Apotostolische Konstitution Divinus perfectionis Magister, die eine neue Fassung des Heiligsprechungsprozesses beinhaltete und eine Umstrukturierung des zuständigen Dikasteriums mit sich brachte. Im Abschnitt III wurden nur die grundlegenden Schritte für den Prozess dargelegt, während eine detailliertere Beschreibung der zu befolgenden Vorgangsweise in einer internen Regelung durch die Kongregation für Heiligsprechungsprozesse enthalten war, die etwas später im selben Jahr promulgiert wurde.

Artikel 34 dieser internen Regelung der Kongregation legt Folgendes fest:

Fälle, in denen einen Positio super introductio causae verfasst aber nicht diskutiert wurde, werden durch einen Konsultor geprüft werden, um Lücken festzustellen und die entsprechenden Untersuchungen anzuregen.

Man wird nicht gleich zur introductio causae schreiten, aber nachdem alle ergänzenden Ansuchen gestellt wurden, wird unter der Anleitung eines Relators mit der Positio super virtutibus fortgefahren.

Kurz gesagt, es gab nun im Seligsprechungsprozess für P. Brisson eine neue Vorgangsweise, die zu befolgen war und die sich von der früheren, die gemäß dem Kirchenrecht von 1917 verlief, unterschied. Am 20. April 1990 wurde P. Emilio Testa OSFS zum Postulator für die Prozesse von Mutter Aviat und P. Brisson ernannt. Von 1991 bis 1998 leistete P. Beaudoin OMI die Arbeit der Zusammenstellung und des Studiums der schriftlichen Quellen entsprechend der wissenschaftlich-kritischen Methode, die nun von der Apostolischen Konstitution Divinus perfectionis Magister als ein integrierender und wesentlicher Bestandteil der Positio super introductio causae verlangt wird. Das meisterhafte Ergebnis der außergewöhnlichen Bemühungen von P. Beaudoin ist uns allen vertraut. Seine gewaltige und sehr beeindruckende Arbeit ist nun vollständig. Sie wartet nun einfach auf die formale Behandlung durch die Kongregation für Heiligsprechungsprozesse.

Aber die Wartezeit dafür könnte sich in die Länge ziehen! Es gibt etwa 500 andere Dokumente, die der üblichen Reihenfolge nach behandelt werden sollen und die vor dem von P. Brisson liegen! P. Testa wird als Postulator weiterhin alles Menschenmögliche tun, um den Prozess zu beschleunigen. Aber es ist wahrscheinlich, dass die Entscheidung des Hl. Stuhls in dieser Angelegenheit noch Jahre dauern wird.

Wenn ich nun diese Darlegung des momentanen Standes der Seligsprechung unseres Gründes abschließe, möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, um P. Testa öffentlich für alles zu danken, was er als Postulator für beide Fälle getan hat - und noch weiterhin tun wird. Wir feiern seinen beachtlichen und ziemlich schnellen Erfolg im Fall von Mutter Aviat und versprechen ihm unsere Unterstützung im Gebet, wenn er nun weiterhin eifrig an dem von P. Brisson weiter arbeitet.

Ich wiederhole hier die Bitte, die ich schon oft ausgesprochen habe: dass jeder Oblate täglich für die Seligsprechung von P. Brisson beten soll und dazu das Gebet spricht, das von beiden Oblaten-Kongregationen verwendet wird. P. Brisson war in jeder Hinsicht ein bemerkenswerter Mensch. Sein eifriger priesterlicher Dienst bereitete einen bedeutsamen Weg für die katholische soziale Aktion. Sein Leben und seine Taten müssen mehr bekannt und höher geschätzt werden, sogar unter uns. Der Fortschritt seiner Seligsprechung, für die wir beten, wird dazu helfen, das Alles zu erreichen.

 

                                                       Gebet für die Seligsprechung

                                                            von P. Alois Brisson OSFS

 

Guter Gott, wir bitten dich, sei der Familie der Oblatinnen und der Oblaten des hl. Franz von Sales nahe und schütze sie. Sie ist der Weinstock, den deine mächtige Hand durch das Werk deines Dieners Alois Brisson gepflanzt hat. Lass diese Familie zur Ehre deines Namens in deiner Liebe wachsen und gewähre ihr zur Freude der ganzen Kirche die Anerkennung des unermüdlichen Eifers ihres Gründers für das Evangelium und seines heldenhaften Mutes inmitten von Prüfungen. Amen.

 

                                                    Visitationen und ein Begräbnis

Das letzte Jahr war ziemlich gefüllt mit kanonischen Visitationen und anderen Besuchen.

Im Oktober 2000 hielt ich die kanonische Visitation der beiden südafrikanischen Regionen Keimoes-Upington und Keetmanshoop. Weniger als drei Wochen nach meiner Abreise von Namibia musste ich wieder dorthin reisen, um am Begräbnis von P. Ludger Holling teilzunehmen, der während der Visitation gewählt worden war, um P. Willem Christiaans als Regionaloberer nachzufolgen.

Wegen seines unerwarteten Todes war beim Begräbnis von P. Holling eine ergreifende Trauer zu spüren. Es war auch ein Augenblick großer Gnade. Ich werde immer die berührenden Erweise der Liebe seitens so vieler Menschen in Erinnerung behalten, denen P. Holling so gut und durch so viele Jahre gedient hatte. Bischof Antonio Chiminello, sein Freund, Kollege und Mitbruder, leitete die Feier mit Anmut und Würde, und P. Christiaans hielt eine beeindruckende, schöne und leidenschaftliche Predigt.

Ich glaube nicht, dass ich jemals die Beerdigung selbst vergessen werde. Sie war so verschieden von allem mir Gewohnten. Die gesamte Gottesdienstgemeinde begleitete den Sarg zur Begräbnisstelle, und dort wurde der übliche Ritus vollzogen. Dann legte jede Person, eine nach der anderen, frische Erde in das Grab. Das dauerte mehr als eine halbe Stunde unter der sengenden Hitze der sommerlichen Sonne. Musik spielte, während die Leute leise sangen. Viele weinten. Am Ende wurde das Grab, das nun ein kleiner Hügel von frischer Erde war, mit blühenden Blumen geschmückt und mit einem simplen Holzkreuz, dem Zeichen des Sieges Christi über den Tod und der Hoffnung jedes Christen, gekrönt. Eine längere Zeit der Stille bildete das Ende des Begräbnisses, nach dem die gesamte Versammlung traurig, aber durch die Hoffnung auf die Auferstehung getröstet über den Hügel hinauf zum Pfarrsaal ging. Dort nahmen sie ein schlichtes Mahl zu sich und gedachten eines Lebens, das nach menschlichem Ermessen zwar kurz war, aber erfüllt nach den Maßstäben Gottes. Sein ganzes Leben hindurch hat P. Ludger als Missionar in Namibia gewirkt und Menschen gedient, die zu den Ärmsten von Gottes geliebtem Volk gehören.

Als ich gemeinsam mit den anderen beim Grab von P. Holling stand, dachte ich auch an die vielen anderen Oblaten, die seit unserer Gründung in gleicher Weise ihr Leben auf so vielfache Weise und an so vielen Orten der Oblatenwelt großherzig gelebt haben. Alle von euch, die ihr nun diesen Brief lest, leben nun sicherlich ein ähnliches Leben. Allen von euch möchte ich sagen: wenn auch die Leute, denen ihr dient, und die Mitbrüder, mit denen ihr lebt, es nicht immer in Worten ausdrücken werden, so schätzen sie doch euren leidenschaftlichen Dienst und euer Leben stiller Treue zutiefst. Sie sind Gott für euch dankbar!

 

                                                                              Ragazzi Nuovi

Nach dem Treffen mit dem Generalrat, das in der ersten Woche des Januar in Rom stattfand, hielt ich die kanonische Visitation der Italienischen Provinz. Unsere Mitbrüder dort leisten, so wie überall in der Welt, einen großartigen Dienst in vielen verschiedenen Bereichen. Ich möchte hier nur ein viel versprechendes Apostolat erwähnen. Rund um Pomezia besteht eine Jugendbewegung, genannt "Ragazzi Nuovi", "Neue Jugend". In einer lebhaften Zusammenkunft mit etwa Hundert von ihnen erlebte ich - in Wort und Gesang - ihre Begeisterung für diese Bewegung. Durch sie erfahren sie Hilfe, ihren Glauben besser zu verstehen und voller zu leben, und das in Freundschaft mit anderen jungen Leuten, die ebenso wie sie gläubig sind.

Viele dieser jungen Leute brachten eine starke Sehnsucht zum Ausdruck, ihre Verbundenheit mit uns Oblaten und mit unserem salesianischen Geist fortzusetzen, wenn sie nun in ihr Erwachsenenalter treten. Diese Sehnsucht wird, so glaube ich, einigen von ihnen den Weg weisen, den Kern von Laienvereinigungen der Italienischen Provinz zu bilden. Ich habe außerdem die starke Hoffnung, dass einige von ihnen auch dem Beispiel jener zwei jungen Männer folgen werden, die zuerst Ragazzi Nuovi waren und nun Postulanten bei den Oblaten geworden sind.

Wer würde sich nicht über die Verheißung freuen, die sich hier manifestiert! Auf viele Art ist diese Bewegung eine Fortsetzung des anerkannten Dienstes, den unser Gründer den jungen Menschen von Troyes widmete.

 

                                                               Kommende Visitationen

                                                                            und Tätigkeiten

Ich schreibe diesen Brief etwa einen Monat vor der kanonischen Visitation der zweitgrößten Provinz innerhalb der Kongregation, der Österreichisch-Süddeutschen Provinz. Die Visitation wird zwischen 19. März und 4. April stattfinden, und ich freue mich schon darauf!

Ende Mai und Anfang Juni habe ich vor, zusammen mit P. Mark Mealey unsere Mitbrüder in Indien zu besuchen. P. Mealey wird die Professexerzitien in Samarpanaram halten, während ich hoffentlich die Baustelle zu unserer zweiten Indischen Niederlassung in Kerala besuchen kann.

Anfang Juni werden die Exerzitien unserer Europäischen Mitbrüder in Albano sein. Diese Exerzitien sind ein unmittelbare Ergebnis der Arbeit des Europäischen Rates, der am Ende des Generalkapitels errichtet worden ist, um eine größere Zusammenarbeit zwischen den Oblaten dieses Teiles der Welt zu fördern. Das ist umgekehrt in Einklang mit der Weisung des 17. Generalkapitels an die Höheren Oberen, "einen Prozess zu beginnen, um eine mögliche Umgruppierung von Provinzen und Regionen anzugehen, die entweder historisch, kulturell oder geografisch nahe zusammen liegen." Ich habe mich gefreut, als ich von gemeinsamen Schritten der zwei Amerikanischen Provinzen wie auch der Deutschen und der Österreichisch-Süddeutschen Provinz gehört habe. Ich bin mir sicher, dass es auch noch andere solche Schritte gibt.

Die Höheren Oberen der Kongregation werden sich dieses Jahr wieder in Fockenfeld treffen, wobei Sonntag, der 29. Juli, als Ankunftstag gilt. Das Treffen wird am Freitag, 3. August, zu Ende sein, wobei die Mitglieder des Generalrates noch bis Samstag, 4. August, bleiben. Zu diesem Treffen sind auch die Novizenmeister der Kongregation eingeladen. Alle von ihnen werden einen Bericht über Inhalt und Methode des Noviziatsjahres vorlegen, über die Herausforderungen, denen sie begegnen, und was sie brauchen, um in diesem wichtigsten von unseren internen Diensten am effektivsten zu sein. Das wird der erste Schritt zur Erfüllung einiger Weisungen und Pläne des 17. Generalkapitels hinsichtlich der Ausbildung bei uns Oblaten sein.

 

                                                                 Monaco: Letzer Aufruf!

In der Vergangenheit habe ich oft von unserer Personalnot für Monaco gesprochen. Ich spreche diese Not nun mit größerer Dringlichkeit an. Die Amtszeit von P. Cesare Penzo als Pfarrer geht auf Grund der diözesanen Richtlinien im September 2002 zu Ende. Ein Jahr zuvor, im September 2001, muss ich aus Gründen der Gerechtigkeit das Fürstentum und die Erzdiözese informieren, ob wir in der Lage sind, unsere Aufgabe in der Pfarre St. Karl über den September 2002 hinaus weiterhin wahrzunehmen. Wenn das nicht der Fall ist, wird diese Mitteilung ihnen ein volles Jahr Zeit lassen, um eine andere Lösung zu finden. Ich hoffe sicher, dass wir in der Lage sein werden, unseren sehr wirksamen Dienst dort fortzusetzen. Tatsächlich bin ich derzeit im Gespräch mit einem möglichen Kandidaten als Pfarrer und sehe ebenso auch andere Möglichkeiten. Von jetzt bis diesen September müssen weitere Pläne allerdings zu Ende gebracht werden. Das ist somit der letzte Aufruf an die Mitglieder der Kongregation. Wenn du bereit und in der Lage bist, die Aufgaben eines Pfarrers in einem französisch-sprachigen städtischen Umfeld zu übernehmen, dann lass das bitte mich oder deinen Provinzial wissen. Die ideale Situation würde darin bestehen, die Pfarre mit mehreren Oblaten zu besetzen, von denen einige noch jung sind.

 

                                                             Abschließende Gedanken

Wenn ich nun an das Ende dieses Briefes komme, ist es nicht mehr lange bis zur Fastenzeit. Wenn du diesen Brief in Übersetzung bekommen wirst, dürfte schon die Osterzeit sein. Unsere jährliche Feier des Todes und der Auferstehung Christi ruft uns diese Wahrheit in Erinnerung: Für jene, die glauben, ist das letzte Wort nicht Sünde und Tod sondern Auferstehung, Leben und Gnade! Diese Wahrheit ist nicht nur der Grund der christlichen Hoffnung, sie auch der Grundstein, auf dem der frohe Optimismus unseres Patrons beruht. Möge dieser auch das Leitmotiv im Leben jedes Oblaten sein!

 

 

                                                          In brüderlicher Verbundenheit

                                                           durch unseren heiligen Patron

                                                   und unsere heiligmäßigen Gründer,

 

 

                                                                      Lewis S. Fiorelli, OSFS

                                                                                 Generaloberer

 

D S B


 



[1] vgl. Francis de Sales, Jane de Chantal: Letters of Spititual Direction (übs. von Péronne Marie Thibert, VHM; ausgewählt und eingeleitet von Wendy M. Wright und Joseph Power, OSFS) in der Reihe: The Classics of Western Spirituality (NY Paulist, 1988).

[2] In diesem Brief spreche ich zu meinen Mitbrüdern, deren Mehrzahl Priester sind oder sein werden. Ich bin mir voll bewusst, dass sich auch viele andere zum größten Nutzen der Kirche im Dienst der geistlichen Begleitung engagieren.

[3] St. Francis de Sales: A Testimony of St. Chantal, herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Elisabeth Stopp (Hyattsville, MD, 1967), S. 120.

[4] Ebda., S. 166.

[5] Brief vom 14 Oktober 1604. Vgl. Francis de Sales, Jane de Chantal: Letters of Spiritual Direction, S. 131.

[6] Es war die Absicht unseres Patrons, seine Abhandlung über das erste Gebot mit einer ähnlichen Abhandlung zum zweiten Gebot, der Liebe zum Nächsten, zu ergänzen: "Die Diskussion über die Nächstenliebe verlangt eine eigene Abhandlung" (10. Buch, Kap. 11).

[7] Vgl. seine frühe (1604) Behandlung der Entscheidungsfindung in OEA XXIII, 299-302: "Wie die Werke des Geistes Gottes von jenen des bösen Geistes zu unterscheiden sind". Eine Analyse dieser kurzen Schrift ist in der Dissertation von Jerome A. Gabis, "Die konvergierenden Rollen der geistlichen Begleitung und des Beichtdienstes bei Franz von Sales" (Gregorianische Universität, Rom, 1982) zu finden.